Im Frühjahr der Jahres 1732 wurde die einundzwanzig-jährige Laura Bassi in Bologna als erste Frau in Europa zur Professorin ernannt. Als bedeutende Physikerin lehrte sie seitdem an der philosophischen Fakultät. Anlässlich dieser Inauguration wurde ihr zu Ehren eine Medaille geprägt, deren Motivik zu einem Symbol des Aufbruchs für eine feministische Aufklärung in ganz Europa werden sollte. Auf der Vorderseite dieser Medaille ist eine Büste Laura Bassis mit Lorbeerkranz und Talar zu sehen; auf der Rückseite die Göttin Minerva mit Schild und Lampe sowie rechts die Personifikation der Philosophie mit Lorbeerkranz und Buch in den Händen. Dabei steht Minerva für eine staatliche Gemeinschaft, die sich ebenso besonnen wie erfolgreich um das Gemeinwohl kümmert und sich aus diesem Grund an die Gelehrsamkeit wendet, um ihr jenes Licht zu überreichen, das nur eine Wissenschaft berücksichtigen kann, die sich im Dienst der Gesellschaft sieht.
Im Sinne dieser Allegorie soll das Projekt Konzepte und Kontroversen zu einer Feministischen Aufklärung im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts in systematischer Absicht erforschen.